11.05.2017

Strategische Autonomie und die Verteidigung Europas: Auf dem Weg zu einer europäischen Armee?

Am 11. Mai wurde im Rahmen der Expertendiskussion zum Anlass des Erscheinens des Buches „Strategische Autonomie und die Verteidigung Europas – Auf dem Weg zu einer Europäischen Armee?“ über die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik und die Europäische Armee diskutiert. Das Buch beinhaltet Beiträge über Positionen von allen EU-Mitgliedsländern gegenüber einer Europäischen Armee und bietet somit einen umfassenden Überblick über die Debatte innerhalb der EU. An der Veranstaltung, die an der Karls-Universität stattfand, nahmen die Mitherausgeber des Buches – Hans-Peter Bartels (Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages) und Uwe Optenhögel (Leiter des FES-Büros in Brüssel), der Autor des Kapitels zu Tschechien – Miloš Balabán (Leiter des Zentrums für Sicherheitspolitik der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Karlsuniversität), die Autoren des Kapitels zur Slowakei – Samuel Goda und Dušan Fischer (Forscher an der Slovak Foreign Policy Association), der tschechische Abgeordnete und Mitglied des Sicherheitsausschusses Antonín Seďa und weitere Experten und Expertinnen teil.

Hans-Peter Bartels gab einen sehr detaillierten Einblick in seine Vision einer Europäischen Armee. Er betonte, dass es sich dabei auf keinen Fall um eine „Verdoppelung“ handle, sondern vielmehr um eine Bündelung der bereits existierenden Streitkräfte. Diese führe zu einer weitaus effektiveren Nutzung des bereits Vorhandenen und könne Europa in einem Zeitalter der sich verändernden Anforderungen (die Streitkäfte erfahren letztendlich eine Doppelbelastung, sowohl kollektive Verteidigung als auch Auslandseinsätze werden gefordert) eine gute Verteidigung gewährleisten. Miloš Balabán verdeutlichte in seiner Präsentation, dass einer Europäischen Armee in Tschechien generell kritisch gegenübergestanden würde – hauptsächlich liege dies daran, dass es an konkreten Visionen fehle. Ähnliches treffe auf die Slowakei (laut Goda und Fischer) zu, das Land sehe sich in einer eher passiven als bestimmenden Rolle in der Diskussion. Es wurde auch der Mangel an Expertise in der politischen Debatte zum Thema beklagt.

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