10.09.2024

Marsch ins Chaos

Josef Hofbauer wurde 1886 in Wien geboren und stellte ein großes journalistisches und schriftstellerisches Talent unter Beweis. Dies war der Grund, warum er von Josef Seliger noch vor dem Ersten Weltikrieg nach Teplitz geholt wurde, um für die Parteizeitung Freiheit zu schreiben. Im Krieg diente Hofbauer an der italienischen Front. Hier führte er Tagebuch und dokumentierte so den Schrecken des Krieges. Nach der Gründung der Tschechoslowakei schloss er sich der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei an. Er war weiterhin journalistisch tätig und zog nach 1921 mit dem Parteiapparat nach Prag. Hier schrieb er nun für das Hauptblatt der Partei, den Sozialdemokrat. Er verfasst vor allem aber auch Bücher. Sein bekanntestes wird der Roman Marsch ins Chaos, der auf seinen Tagebuchaufzeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg fußt. Der Roman wird zum wichtigsten Antikriegsbuch Österreichs und des Sudetenlands in der Zwischenkriegszeit. Es ist vergleichbar mit Remarques Im Westen nichts Neues. Das Buch wurde von den Nazis ab 1933 in Deutschland öffentlich verbrannt und Hofbauer stand auf der Liste verbotener Schriftsteller_innen. 1938 floh er mit seiner Familie deswegen nach Schweden, wo er den Zweiten Weltkrieg verbrachte. 1948 starb Hofbauer in Frankfurt am Main an einer Krankheit.

In Zusammenarbeit mit dem Verlag Burian und Tichák, der Zeitschrift Listy und der Demokratischen Masaryk-Akademie konnte das Buch nun erstmalig auf Tschechisch erscheinen. Die Publikation enthält auch das Originalkriegstagebuch Hofbauers aus dem Ersten Weltkrieg.

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